Saison Recap 2024 I Ein Blick auf die Draftclass 2024

Nun ist sie also vorbei, die erste Saison ohne Aaron Donald. Mit Wehmut und einigen Fragezeichen gingen nicht wenige in die neue Spielzeit. Eine Saison, in der es viele Up und Downs gegeben hat. Eine Saison, in der das Team viele Geschichten geschrieben hat, vor allem aber seine eigene Identität neu erfunden hat. Eine Saison, in der Spieler und Coaches sich entwickelten. Und eine Saison, in der man feststellte, dass Aaron Donald ruhig seinen Ruhestand genießen kann, denn dieses Team hat eine aussichtsreiche Zukunft in royal and sol.

Rams Draft Class 2024

Seit 2016 war es den Fans verwehrt geblieben, einen First Round Pick der Rams zu erleben. Acht Jahre später hatte man endlich wieder einen und dieser hatte denselben Namen wie der Pick 2016. Das war es dann aber auch schon mit den Gemeinsamkeiten der beiden Picks. Jared Verse von der Florida State University war die Wahl von General Manager Les Snead. Eine hervorragender Pick von Snead nach exzellenter Arbeit des Scoutingteams. Mit "V8" holten sich die Rams einen EDGE Rusher der gegnerische QBs das Fürchten lehrte und zurecht den Defensive Rookie of the Year Award für seine Leistungen erhielt.

Viele werden sich an den Draftanruf von Braden Fiske erinnern, wie sehr er sich freute, erneut neben und mit Jared Verse spielen zu dürfen. Diese Freude zeigte er auf dem Feld ebenso. Den Uptrade, den die Rams für ihn am Drafttag gemacht haben, war teuer: keine Frage. Seine Leistungen auf dem Feld rechtfertigten diesen Move von Les Snead jedoch! Er führte in seiner Rookie Saison das Team mit 8,5 Sacks an erzielte insgesamt 44 Tackles (10 davon mit Raumverlust), 10 Quarterback Hits, zwei forced Fumbles und zwei Fumble Recoveries. Hinzu kommen noch 1,5 Sacks in den beiden Playoff Spielen. Mehr Beweise dafür braucht hoffentlich niemand. Dass Fiske diesen Trade wert war, zeigt sich in den Statistiken und auf dem Feld.

Ein Rookie, von dem man gerne mehr gesehen hätte, ist RB Blake Corum. Corum wurde als Backup von Kyren Williams geholt, da Kyren aber aufgrund von weniger Verletzungen kaum Spielzeit verpasste, war Corums Rolle limitiert. Seine Bilanz nach seiner Rookie Saison 58 Carries für 207 Yards und 58 Yards über das Passing Game. Man kann hier sicherlich argumentieren, dass es ein gutes Zeichen für die Gesundheit des Starters ist, wenn man den Backup nicht braucht. Auf der anderen Seite war Blake Corum ein Pick in der dritten Runde, angesichts der erzielten Zahlen wurde er wohl etwas zu hoch gedraftet. Zu allem Überfluss brach er sich im letzten Saisonspiel gegen die Seattle Seahawks den rechten Unterarm. Hoffen wir, dass Blake Corum in der neuen Saison mehr Gelegenheiten bekommt, sich zu beweisen, das Talent dafür hat er.

Kam Kinchens brauchte etwas, um bei den Rams anzukommen. Durch eine Schulterverletzung von S John Johnson und eine neu zusammengestellte Secondary nach der Niederlage gegen die Bears in Woche 4 öffnete sich für Kinchens eine Tür, welche er eindrucksvoll nutzen sollte. Gemeinsam mit UDFA Rookie Jaylen McCollough führt er das Team mit vier Interceptions an. Kinchens spielte in allen 17 Saisonspielen, eines davon wird ihm sicher noch lange in Erinnerung bleiben. In Woche 9 gegen die Seahwks trug er eine Interception für einen 103 Yards Return in die Endzone für einen Touchdown. Ein echter Ballhawk. Seine 57 Tackles, sechs abgefangene Pässe sowie ein Fumble runden seine gute Rookie Saison ab. Ein Spieler, auf den man in der neuen Saison definitiv ein Auge werfen sollte.

via rams.com by Brevin Townsell

Wie fast jeder Rookie-Kicker in der NFL hatte auch Joshua Karty seine Höhen und Tiefen. Wer erinnert sich nicht gerne zurück, als er in Woche 3 gegen die 49ers das spielentscheidende Field Goal verwandelte. Dieses Hoch sollte allerdings nicht lange anhalten. Nach einigen verpassten Field Goals wurden die Rufe schnell laut, dass man sich doch besser einen anderen (vor allem einen verlässlicheren) Kicker suchen sollte. In einigen Spielentscheidungen von Headcoach Sean McVay konnte man auch den Eindruck gewinnen, das dieser seinem Rookie Kicker nicht mehr vertraute. Dass er seinem Kicker aber vertraute, sagte er ihm nicht nur in einem persönlichen Gespräch, sondern auch dadurch, das er seinen Job als Rams-Kicker behalten durfte. Bis Woche 11 lag Kartys Field Goal Genauigkeit bei nur 76,1 %. Mit Ende der Regular Season lag sie dann bei 85,3 %, denn nach Woche 11 waren alle Nicht-PAT-Kicks drin! Dieser Umschwung kam nicht nur durch das Gespräch mit seinem Headcoach, sondern auch durch eine Umstellung seines Kicking Ablaufes. Eine Nuance, die wie er sagt, fast gar nicht auffällt, aber eine so erhebliche Auswirkung auf sein Spiel und seine Genauigkeit hatte. Er und die Trainer merkten, dass mit seinem Rhythmus etwas nicht stimmt, das er zu schnell anläuft und den Ball vor dem Kick aus den Augen verliert. Er änderte seine Routine und bemerkte, wie schnell er vor der Änderung war. Nach dieser Änderung traf er alle seine 17 Field Goal Versuche und erzielte 16 von 18 Extrapunkten. Karty wurde NFC Special Team Player für Dezember/Januar. Er möchte in der Offseason weiter an seinen Abläufen arbeiten und seine Routine vereinfachen. Mit diesem Ausblick und den zuletzt gezeigten Leistungen dürfen sich Rams Fans in Zukunft bei Field Goal Versuchen von Joshua Karty entspannter zurücklehnen.

Zu Beginn seiner Rookie Saison spielte WR Jordan Whittington eine größere Rolle. Er erzielte 201 seiner insgesamt 293 Receiving Yards zwischen den Wochen zwei bis fünf. Grund dafür waren die Verletzungen der beiden Star Receiver Cooper Kupp und Puka Nacua. Durch die Rückkehr der beiden Receiver ging Whittingtons Rolle in der Offense merklich zurück. Warum genau muss man bei Sean McVay anfragen. Wenn man sich die durchschnittlichen Wert seiner Trennung von gegnerischen Defendern anguckt, wirft das doch deutliche Fragen auf. So schaffte Whittington durchschnittliche 5,1 Yards Separation. Cooper Kupp und Puka Nacua hatten hier durchschnittlich 3,3 Yards Separation. Trotz der Rückkehr von Kupp und Nacua fand er immer wieder Wege, Fans und Coaches auf sich aufmerksam zu machen. Er hatte maßgeblichen Anteil an einer soliden Leistung des Special Teams in dieser Saison. Er trug 16 Kickoffs für 453 Yards zurück, was einen Durchschnitt von 28,3 Yards pro Kickoff Return macht. Sein längster Return ging über 43 Yards. Wie auch immer der Wide Receiver Room in der kommenden Saison aussehen wird, Jordan Whittington wird ein Teil davon sein.

Die Saison von Rookie Center Beaux Limmer war das genaue Gegenteil von der Spielzeit von Blake Corum. Durch diverse Verletzungen in der O-Line wurde Limmer ziemlich schnell gebraucht. Schneller, als er es sich von seiner Rookie Saison vermutlich erwartet hätte. Der anfängliche Plan der Rams war es, mit Steve Avila auf der Center-Position in die Saison zu gehen. Diesen Plan warfen die Coaches schnell über Bord. Der nächste Plan war es, mit Jonah Jackson auf Center zu beginnen. Dieser verletzte sich aber, so dass die Zeit von Limmer kam. Er nahm die Herausforderung an und hinterließ einen guten Eindruck für einen Rookie, den Les Snead in der sechsten Runde geholt hatte. Am Ende der Saison war Limmer in 14 von 17 Saisonspielen Starter, nur in Woche 10 gegen die Dolphins tauschten ihn die Rams kurzzeitig gegen den von seiner Verletzung zurückgekehrten Jonah Jackson aus. Nach dessen überschaubaren Leistungen hatte Limmer seinen Startingjob in Woche 11 wieder zurück. Laut PFF Wertungen ließ Limmer bei 510 Passblocking Snaps nur einen Sack und vier Quarterback Hits zu. Für einen Sechstrunden Pick keine schlechte Saison. Wer weiß, was in der Offseason passieren wird. Wenn Limmer eine komplette Vorbereitung als Starting Center mitmacht, dann kann es durchaus sein, das er weiter seine Rolle als Starter in O-Line behält. Eine Bewerbung dafür hat er auf jeden Fall abgegeben.

via Rams.com by Brevin Townsell

Die Rookies Brennan Jackson, Tyler Davis und KT Leveston hatten ausschließlich eine Rotationsrolle. Ausgenommen KT Leveston, dieser verbrachte seine gesamte Rookie Saison auf der Verletztenliste. Während Tyler Davis mehr in die Rotation aufgenommen wurde nach der Bye Week, war Brennan Jackson an den Spieltagen oft als "INACTIVE" gelistet.

Fazit

Mit dieser Draft Class haben die Rams eine hervorragende Basis vor allem in der Defensive Line geschaffen. Das Duo Verse/Fiske hat in ihrer ersten Saison gezeigt, was es kann. Die Entwicklung der beiden dürfte noch nicht abgeschlossen sein und verspricht viel für die kommende Saison. Zudem hat man mit Joshua Karty das Kicker Karussell der letzten Jahre beendet. Wir dürfen uns auf einige "Karty Partys" freuen. Mit Limmer und Corum hatte man zunächst Backups gedraftet. Das aus Limmer so schnell ein Starting Center wird, haben nur wenig kommen sehen. Deshalb könnte der Pick durchaus als ein Draft Steal bewertet werden. Wie man es dreht und wendet, diese Draft Class ist größtenteils hervorragende Arbeit von Les Snead und der Scoutingabteilung. Mit diesen jungen Spielern kann es nur heißen "THE FUTRURE IS ROYAL AND SOL".

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