WEEK 2
17.09.23
30
@
23
Sofi Stadium
Los Angeles,Kalifornien

Großer Fight gegen die 49ers wird nicht belohnt

Nach dem Sieg zum Saisonauftakt hat die neu zusammengewürfelte Truppe der Los Angeles Rams den zweiten Erfolg verpasst. Im Match gegen den ungeliebten Rivalen aus San Francisco verlor die Mannschaft von Head Coach Sean McVay nur knapp mit 23:30. Dabei boten sie dem Favoriten in der NFC ein hartes Battle, das Hoffnung auf mehr macht. "Ich mag den Spirit, die die Konkurrenzfähigkeit, die Widerstandsfähigkeit... Ich liebe den Blick in den Augen dieser Jungs", sagte McVay nach der Partie.

Spielverlauf

Die Gäste erlebten einen Start nach Maß. Sie bekamen zum Spielbeginn den Ball und marschierten Stück für Stück das Feld hinunter. 11 Plays und sechseinhalb Minuten später lief Christian McCaffrey aus 14 Yards in die Rams-Endzone und ließ seine Mannschaft zum ersten Mal jubeln.

Doch auch die Gastgeber konnten in der Folge zum ersten Mal punkten. Wie die 49ers absolvierten sie 11 Plays, allerdings mussten sich Matthew Stafford und Co. mit einem Field Goal begnügen. Eine Holding Strafe von Tyler Higbee hatte den bis dato guten Drive, an dessen Ende Brett Maher aus 43 Yards zwischen den Torstangen hindurch schoss, gestoppt.

Auch in der Folge sammelten die Teams fleißig Punkte. Jake Moody stellte aus 27 Yards den alten Abstand wieder her, ehe die Rams mit ihrem nächsten Drive den ersten TD des Tages erzählten. Stafford bediente RB Kyren Williams, der somit seinen dritten Touchdown der Saison erzielte.

Wenig später gingen die Hausherren gar zum ersten Mal in Führung. Nach einem 49ers-Punt war es knapp zwei Minuten vor Pause erneut Williams, der nach einem kurzen Laufspielzug jubelte. Diesen Vorsprung konnte das Team aus L.A. aber nicht in die Pause retten. Mit auslaufender Uhr lief Brock Purdy aus kürzester Distanz in die Endzone und sorgte somit für den 17:17-Halbzeitstand.

In der zweiten Halbzeit waren es dann die Defensivreihen, die dem Spiel vorübergehend ihren Stempel aufdrückten. Nach zwei schnellen Punts dann er Schock für die Rams-Fans: Der Pass von Stafford auf Williams wurde von Isaiah Oliver abgefangen - somit Ballbesitz für die 49ers. Immerhin hielt die heimische Defense stand und erlaubte nur ein 57-Yard-FG von Moody.

Zu Beginn des Schlussviertels war es dann aber soweit: Deebo Samuel lief aus elf Yards in die Rams-Endzone und erhöhte auf 27:17. Im direkten Gegenzug verkürzte das McVay-Team zwar, aber es reichte nur zu einem Field Goal von Maher. Nach einem schnellen 3&Out der 49ers sollte dann der Ausgleich her, doch Deommodore Lenoir fing einen Stafford-Pass ab.

Moody erhöhte drei Minuten vor Schluss nochmals, sodass den Rams die Zeit davon lief. Doch der Offense gelang in der Crunchtime nur noch ein Turnover on Downs, ehe Maher aus 38 Yards den 23:30-Endstand herstellte.

Was lief gut

No Kupp? No Problem! Wer hätte das gedacht, dass es genau auf dieser Position derzeit keine Baustelle gibt? Schließlich war der Abfall im Vorjahr eklatant, als Kupp verletzt ausfiel. Doch nun scheint nicht nur Tutu Atwell endlich in der Liga angekommen zu sein, sondern auch ein gewisser Puka Nacua sahnt derzeit mächtig ab. Der Fünftrundenpick knackte erneut die 100-Yards-Marke und brach somit einige Rekorde. So sind seine 25 Receptions nicht nur drittmeisten Catches, die ein NFL-Spieler in den ersten zwei Spielen einer Saison jemals gefangen hat, sondern er ist auch der erste Spieler, dem in seinen ersten zwei Auftritten mehr als 100 Receiving Yards gelangen.

Doch auch Kyren Williams hat gezeigt, dass auf ihn Verlass ist. Er ließ sich von den Unruhen rund um die unklare Situation von Cam Akers nicht beeindrucken und spielte seinen Stiefel herunter. Dabei war er nicht nur im Run Game eine solide Option, sondern zeigte auch seine Qualitäten als Passcatcher.

Ebenfalls ein Sonder-Lob erhält die erneut starke Passverteidigung. Zwar erlaubten sie im Vergleich zum Seahawks-Spiel etwas mehr Yards, hielten allerdings Brock Purdy in seinem siebten Spiel als Starter erstmals ohne Pass TD und erlaubten ihm nur ein Passer Rating von 93,1 - Negativwert für den Shooting-Star. So produzierte nicht nur der Pass Rush 13 Pressures auf Prudy, sondern auch die Secondary war nah an den Gegenspieler.

Was lief nicht gut

Die Run Defense bleibt weiterhin eine Baustelle bei den Rams. McCaffrey durfte auf dem Boden mal wieder machen, was er wollte. 20 Carries für 116 Yards und einen Touchdown - zu viel, zumal die Rams aus der Vergangenheit wussten, was sie erwarten würde. Zwar werden sie nicht jede Woche auf einen derartig hochveranlagten Spieler treffen, doch auch schon in Week 1 konnten die gegnerischen Runner zu häufig machen, was sie wollten.

Man of the Match

...kann eigentlich nur einer sein: WR Puka Nacua

Play of the game

Fazit

Trotz der Niederlage können die Rams viele positiven Dinge aus dem Duell mit den 49ers mitnehmen. Die Offensive funktionierte über weite Strecken gut, auch wenn ein möglicher Ausfall von Joseph Noteboom, der wegen einer Schulterverletzung ausgewechselt wurde, der O-Line sehr schaden könnte. Defensiv hat sich die Unit wirklich schnell zusammengefunden. LB Ernest Jones kristallisiert sich dabei immer mehr als der Leader dieser Unit heraus. Somit muss sich das Team nicht vor den schwächelnden Cincinnati Bengals am nächsten Wochenende verstecken.