WEEK 1
10.09.23
30
@
13
Lumen Field
Seattle,Washington

Auftaktsieg in Seattle

Ein Auftakt nach Maß: Woche 1 begann für die Rams direkt mit einer Überraschung. Beim Divisionskonkurrenten aus Seattle konnte man sich deutlich mit 30:13 durchsetzen und den Seeadlern einen unerwarteten Dämpfer im Kampf um die Playoffs verpassen. Als klarer Außenseiter ließen sich Rams nicht beeindrucken und lieferten auf allen Ebenen des Feldes ein starkes Spiel ab, welches wohl wenige Fans und Experten so erwartet hätten.

Spielverlauf

Der erste Ballbesitz ging an die Seahawks, welche nach einem Touchback an der eigenen 25-Yard-Linie starteten. Durch einige kurze Pässe und Läufe sowie einen tiefen Ball auf Metcalf konnten die Seahawks an die 18-Yard-Linie der Rams vorstoßen. Diese konnten ihre Endzone allerdings verteidigen, wodurch Jason Myers schließlich zum Fieldgoalversuch antreten musste und die ersten Punkte der Hausherren mit dem Fuß aufs Board brachte.

Die Rams wussten ihren Ballbesitz ebenfalls zu verwerten. Mit Läufen und Pässen über die Mitte manövrierte sich die Offense um Matthew Stafford in einem langen 16-Play-Drive an die Goal-Line, wo schlussendlich Kyren Williams den ersten TD der Saison erlief.

Seattle ließ sich davon nicht beindrucken. Geno Smith verteilte gute Bälle an seine Passempfänger und fand einen völlig offenen D.K. Metcalf in der Ecke der Endzone zum 7:10. Die Rams konnten ihren folgenden Ballbesitz jedoch nicht in Zählbares ummünzen, da man nach zwei Flaggen bei 1&30 an der eigenen 10 kein neues First Down erzielen konnte und daraufhin punten musste. Die Seahawks antworteten mit einem Field Goal, welches den Halbzeitstand von 7:13 besiegelte.

In der zweiten Hälfte konnten die Rams wieder punkten. Stafford fand Rookie WR Puca Nacua mehrmals für mittlere Raumgewinne und bediente außerdem Tutu Atwell tief für 44 Yards. Kurz vor dem Ziel stehend tankte sich Kyren Williams anschließend die Endzone durch: 14:13 Rams.

Die Rams Defense war ebenfalls hellwach und forcierte nach einem 5-Yard-Lauf von Kenneth Walker zwei Incompletions, woraufhin die Hausherren punten mussten. Pässe auf Atwell, Nacua und Higbee brachten die Rams wieder in aussichtsreiche Feldposition, woraufhin Brett Maher nach zwei missglückten Versuchen vorher das erste Field Goal im Dress der Rams zum 17:13 erzielte.

Seattles Offense konnte darauf nicht antworten, nach einem First Down durch eine Strafe musste Pete Carrolls Offense schon wieder vom Feld. Die Rams Offense antwortete direkt mit den nächsten Punkten. Abermals hießen die Anspielstationen Tutu Atwell und Puca Nacua, welche die Rams wieder in die Redzone der Seahawks manövrieren konnten. Bei 4th&1 konnte RB Cam Akers seine ersten Punkte erzielen und erhöhte nahezu unberührt auf 24:13.
Seattle wusste dem nichts entgegenzusetzen und ging bei den nächsten zwei Ballbesitzen 3 and out. Die Rams-Offensive hingegen konnte Brett Maher noch zwei Mal in Field Goal-Reichweite bringen, welche er aus 54 und 45 Yards verwandelte und so für den Endstand von 30:13 sorgte.

Was lief gut?

Nach anfänglichen Schwierigkeiten präsentierte sich die Offense in bestechender Form. Matthew Stafford spielte auf einem sehr hohen Level. Obwohl er sich nicht mit einem Touchdown belohnen konnte, steuerte er lt. PFF 5 Big-Time-Throws bei, bei keinem Wurf, der eventuell eine Interception geworden wäre. Dafür wurde er mit einem Rating von 91.1 belohnt. Seine Passempfäger Puka Nacua und Tutu Atwell halfen ihm dabei, da beide Spieler Pässe für exakt 119 Yards fingen und ebenfalls ein A-Game ablieferten. Nacua präsentierte sich als "Cooper Kupp light" mit präzisen Routen und einem genauen Auge für die Lücke zwischen den Zonen. Atwell hingegen diente als tiefe Anspielstation. Die O-Line wirkte ebenfalls um Klassen besser als in der letzten Saison und ließ keinen Sack und lediglich 5 Pressures zu. Insbesondere Alaric Jackson spielte ein hervorragendes Match.

Die Defensive war insbesondere in der zweiten Hälfte ebenfalls sehr gut, in der man die Seahawks nur 12! Yards erzielen ließ. Geno Smith wurde immer wieder unter Druck gesetzt, wodurch am Ende. 20 Pressures und 3 Sacks auf das Konto der Rams gingen. Neben Aaron Donald stach hier vor allem Rookie Byron Young heraus, der alleine 5 Pressures und seinen ersten NFL-Sack beisteuerte.

Die Passverteidigung limitierte eine starke Seahawks Offense auf 112 Passing-Yards. Cobie Durant wurde kein einziges Mal angeworfen und meldete seine Gegenspieler über ein Großteil des Spiels ab. Auch Safety Russ Yeast konnte mit einem Defensive Grade von 79,0 glänzen und hat sich damit wohl die Starting-Positon über Veteran John Johnson gesichert.

Auch nicht unerwähnt lassen sollte man den Coaching Staff der Rams. McVay lieferte einen hervorragenden offensiven Gameplan, welcher die Schwächen der Seahawks Defense gnadenlos ausnutze. Auch Raheem Morris stellte seine Unit sehr gut auf die Seahawks Offense ein.

Was lief schlecht?

Bei so einen fulminanten Aufritt ist es natürlich schwer, großartig negative Dinge zu finden. Wenn man die Lupe ansetzt könnte, man Van Jefferson kritisieren, der einen üblen Drop zu einem freien TD hatte, so wie Cam Akers, welcher im Schnitt lediglich 1,9 Yards pro Run erlief.
Eine unschöne Szene lieferte außerdem Seahawks-WR D.K. Metcalf, der aus Frust CB Ahkello Witherspoon zu Boden schubste, welcher deshalb mit einer Rippenverletzung aus dem Spiel ausschied.

Man of the Match

...ist für mich Rookie WR Puka Nacua.

Play of the Game

...ebenfalls von Puka Nacua

Fazit

Die Rams konnten überzeugen und stehen nun hochverdient bei 1-0. In meiner Preview habe ich erwähnt, dass gerade die die jüngeren Spieler der Rams über sich hinauswachsen müssen, um das Spiel in Seattle zu gewinnen und genau das taten sie. Die kritischen Matchups auf Seiten der Passempfänger und -verteidiger sowie das Battle um die Line of Scrimmage wurden allesamt von den Rams dominiert, weshalb das Spiel klar zugunsten von Sean McVays Team ausging. Ob dies über die gesamte Saison so laufen kann wird sich zeigen, in Woche 2 wartet der Angstgegner aus San Francisco, welcher ebenfalls fulminant in die Saison gestartet ist.