WEEK 3
22.09.24
24
@
27
Sofi Stadium
Los Angeles,Kalifornien

Ende gut - alles gut?

Holy s**t... Beginnen wir die Review zu diesem Spiel doch mit den Worten unseres Headcoaches Sean McVay. Zumindest waren dies seine ersten Worte auf der Pressekonferenz nach dem Spiel - und ich glaube, viel treffender kann man dieses Spiel gar nicht in zwei Worten beschreiben.
Kurz und knapp: Die LA Rams gewinnen 27 - 24 gegen die SF 49ers. Aber, der Reihe nach:

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Spielverlauf

Die Rams gewannen den Coin Toss und verschoben den eigenen Ballbesitz auf den Beginn der zweite Hälften - Defense first - I like!
Der Kickoff von Karty ging in die Endzone und zum Touchback, die 49ers starteten an der eigenen 30 Yard Line. Die Defense der Rams wusste dem guten Mix aus Lauf und Pass von Shanahan Anfangs nicht sonderlich viel entgegenzusetzen und so geschah es, dass die 49ers schon nach knapp unter vier Minuten das erste Mal die Arme in die Luft reißen konnten.
Nach einem kurzen Pass von QB Purdy über die Mitte auf WR Jennings stand es 0:6 aus Sicht der Rams. Der PAT war gut: 0:7. So bekamen die Rams zum ersten Mal den Ball. Nach einem schnellen 3-and-out gaben sie den Ball wieder zurück in die Hände von Brock Purdy und sahen ein ähnliches Bild wie im ersten Drive. Die Niners machten es ganz ordentlich, aber den Rams fehlte komplett der Zugriff aufs Spiel.
Somit kam es, wie es kommen musste: QB Purdy kurz rechts raus zu WR Jennings, PAT gut, neuer Spielstand: 0:14 aus Sicht der Rams.

Nachdem in den beiden folgenden Drives jeweils gepuntet werden musste, schaffte es die McVay-Offense einen Drive zu kreieren, der in Zählbares verwandelt wurde. Nach 2nd & 21 wegen Intentional Grounding, zwei Pässen zu Johnson standen die Rams bei 4th & 6 an der eigenen 43 Yard Line. Das Punt Team kam aufs Feld, alles war bereit für Ethan Evans - doch der Ball wurde direkt zu RB Ronnie Rivers gesnapped, der links rum knapp über die Line to Gain kam, bevor er getackled wurde! Fake Punt! Sieben Yards Raumgewinn - First Down Los Angeles! Swing of momentum? Den Abschluss markierte RB Kyren Williams nach tollem Pass von Stafford mit einem Vorwärtssalto in die Endzone - der Anschluss!

Die 49ers schafften vier offensive Plays ehe Byron Young ungeblockt zu Brock Purdy durchkam: Forced Fumble an der eigenen 44! Braden Fiske fiel daraufhin am schnellsten auf den Ball. Leider konnten die Rams vor der Halbzeit kein Kapital mehr aus diesem zusätzlichen Ballbesitz schlagen und es ging mit 07:14 in die Pause.

Die zweite Halbzeit begann leider so, wie das Spiel begonnen hatte. Die LA Rams schaffen nur vier Plays, ehe die Offense schon wieder vom Feld musste und die 49ers wieder ihr Ding durchziehen konnten.
Besonders die Secondary bekam kein Bein an die Erde und somit stand es am Ende 07:21. Und, weil aller guten Dinge eben drei sind - wieder mal Purdy auf Jennings. Aua.

Doch jetzt ging es hin und her, denn schon mit dem nächsten Ballbesitz konnten die Rams die nächsten Punkte aufs Boards packen. Durch eine DPI standen sie bald in der Redzone. Pass, Lauf, Pass und nochmal Lauf und schon ist es wieder RB Williams, der den Ball in die Endzone trägt. PAT gut - 14:21.

Dieser TD könnte das Momentum gebracht haben, das die Rams unbedingt brauchten. Nach einem (wieder zurückgenommenen) Fumble von Purdy schaffte es die Goalline Defense der Rams, die 49ers zu stoppen. Reeder und Lake stoppten RB Mason bei 3rd & 1 an der eigenen 7 und zwangen die Niners so dazu ein Fieldgoal zu schießen. Der Kick war gut und der neue Spielstand 14:24.

Der nächste Drive der Rams mündete ebenfalls in einem Fieldgoal 17:24 - es war ein One-Score-Game!

Mit dem nächsten Drive schafften es die Niners, nochmal ein wenig Zeit von der Uhr zu nehmen und stellen sich bei noch 2:47 Minuten verbleibender Spielzeit zum Fieldgoal aus 55 Yards auf, doch dieser Kick misslang - die Rams sollten nochmal den Ball bekommen, und das in guter Feldposition!

Direkt mit dem ersten Pass im neuen Drive fand Stafford Wideout Tutu Atwell tief im Feld der 49ers und komplettierte einen 50 Yard Pass bis an die gegnerische 5. Zwei Läufe von Kyren Williams später war es soweit und das Spiel ausgeglichen. 24 : 24 - wer hätte das gedacht? Und es kam noch besser: Da die 49ers es nicht schaffen, das zweite First Down im nächsten Drive zu erzielen, mussten sie bei noch 55 Sekunden verbleibend den Ball punten. Der Ball von P Wishnowski flog bis an die 12 Yard Line der Rams, PR Xavier Smith trug ihn unter großem Jubel an der Rams-Sideline entlang für 38 Yards zurück an die 50. Ein Fieldgoal war damit absolut in Reichweite und bei allen keimte Hoffnung auf, dieses Spiel doch noch drehen zu können.

Eine erneute DPI, diesmal gegen TE Colby Parkinson, brachte die Rams von der 50 an die 25 der Niners, noch ein Lauf von Williams und einen Spike von Stafford später war es soweit und die Rams brachten die Fieldgoal Unit aufs Feld. Kicker Karty, der unter der Woche wegen Oberschenkelproblemen pausieren musste, verwandelte eiskalt und somit war das Spiel entschieden.

Was lief gut

Ich glaube, wir haben eine insgesamt gute Mannschaftsleistung gesehen, die uns ein wenig Mut auf die bevorstehenden Aufgaben machen kann. Die gestellte O-Line sah insgesamt wesentlich stabiler aus, auch wenn unsere Guards im Passblock gerne noch besser werden dürfen.
Matthew Stafford, der trotz des Verlustes seiner beiden Lieblingsanspielstationen eine solide Leistung bringt und den Ball gut verteilt und Kyren Williams, der den Ball ohnehin gut laufen kann.

Was lief nicht so gut

Secondary, secondary, secondary... hier muss unbedingt der nächste Schritt in der Entwicklung und im Coaching gegangen werden.
Zu oft war es zu einfach für die Niners, das zu tun, was sie gern wollten. Allen voran Jauan Jennings war einfach nicht zu bändigen und konnte 11 seiner 12 Targets fangen, daraus drei TD und insgesamt 175 Yard Raumgewinn erzielen. Der einzige Rams Spieler, der einen Catch von ihm verhindern konnte, war übrigens OLB Byron Young.

Man of the Match

Auch wenn dieser Award sicher an andere gehen könnten an Spieler wie Kyren Williams, Byron Young oder Kicker Karty - für mich geht der Titel an Matthew Stafford. Er ist genau der Leader gewesen, den eine Offense sich nur wünschen kann. Coaching Points auf dem Feld an die Receiver gebracht, die O-Line an der Seitenlinie aufgebaut und motiviert, Tutu den Ball nach einem Drop direkt wieder zugeworfen.

Fazit

An den Schrauben, an denen in der vergangenen Woche gedreht wurde, darf gerne weiter gedreht werden. Das Momentum, was man in diesem Spiel für sich gewinnen konnte, gilt es nun mit ins Spiel gegen Chicago zu nehmen um auf dem Weg in Richtung Bye Week noch mindestens einen Sieg einzufahren. Dieses Spiel hat all das mitgebracht, für das es sich lohnt lange wach zu bleiben. Von ich schalte in der Halbzeit aus bis ich schau es bis zum Ende, hier konnte jeder auf die emotionale Achterbahnfahrt mitgenommen werden, solange er wollte.