WEEK 16
22.12.24
19
@
9
MetLife Stadium
East Rutherford,New Jersey

The cold never bothered Rams anyway...

Erneut mussten sich die Fans der LA Rams mit einem Defensiv-Festival begnügen, allerdings gab es dieses Mal Touchdowns zu sehen und eine Strähne riss - aber welche? Hier sind die Eindrücke vom frostigen Spiel(23°F/-5°C) in East Rutherford, NJ gegen die New York Jets.

Der Spielverlauf

In der ersten Halbzeit passten sich die Leistungen der Spieler beider Mannschaften größtenteils den Minusgraden im Stadion an. Es wurden zwar jeweils Punkte(Touchdowns, unserer war ein Rushing TD von RB Kyren Williams aus 2 Yards) gemacht, aber die Kicker konnten beide den Extrapunkt nicht verwandeln, dann trafen die Jets aber noch ein Fieldgoal aus 21 Yards(nach einem starken Goal Line Stand der LA-Defense) und so ging es mit 6:9 in die Kabinen. Der Touchdown für die Jets kam übrigens nach einem 99-Yard-Drive, vor dem ILB Jake Hummel einen Evans-Punt an der NY 1 gedownt hatte. Fast alle Possessions der Jets waren lang und länger (am Ende hatten sie knapp über 32 Minuten Possession-Zeit), und sie mussten auch im ganzen Spiel mehrfach das vierte Down ausspielen, was nur manchmal klappte(2/5 4th Down Effizienz).

In der zweiten Halbzeit war etwas mehr Musik drin, zumindest aus Sicht der Mannschaft von Sean McVay, die Jets sollten keine Punkte mehr erzielen: Zunächst erhielten die Jets den Ball, gaben ihn aber nach einem Turnover on Downs (1st & 20 an der LA 29 wurde zu 4th & 4 an der 13) tief in der gegnerischen Hälfte nach fast 10 Minuten Spielzeit unverrichteter Dinge wieder zurück. Aus dieser Possession sollte dann der Ausgleich entstehen: Leider unterlief C Beaux Limmer aber an der 15-Yard-Linie der Jets bei 3rd & 8 ein Fehlstart und der darauffolgende Pass auf TE Tyler Higbee war incomplete, so dass gekickt werden musste, Josh Karty machte es aber besser als beim Extrapunkt und chippte die Pille rein.

Nur eine Minute später waren die Rams aber schon wieder in Ballbesitz. Was war passiert? Nach einem sehr präzisen Kickoff durch Ethan Evans, der genau auf der 1 landete, mussten die Jets returnen und kamen nach einem Tackle vom sehr aufmerksamen Jake Hummel bis zur 28. Nach einem kurzen Run von Jets-RB Breece Hall und einer Incompletion hieß es 3rd & 7 an der 31. Rodgers ging in den Dropback, die Rams blitzten S Kam Curl, der Rodgers den Ball aus der Hand schlagen konnte, welcher durch mehrere Beine rutschte und dann direkt vor Jared Verses Händen auf den Boden plumpste. Ballbesitz an der 21! Williams lief einmal für 8 und einmal für 2 Yards, dann folgte ein Kurzpass nach rechts auf den genesenen TE Tyler Higbee, der kurz vor der Goal Line auf mehrere Verteidiger traf, aber dann wie Superman abhob und den Ball gerade so am Pylon über die Linie der Endzone beförderte. Higbee selbst verglich die Situation im Interview nach dem Spiel mit einer Szene aus dem 1990er-Film Space Jam, in der Michael Jordans Arm wie im Cartoon imner länger wird, bis er den Basketballkorb schließlich von der Mittellinie aus berühren kann. 16:9 - und das war in diesem Fall nicht das Premium-Bildschirmformat aus den 90ern, sondern das Zwischenergebnis.

Die Jets mühten sich vergeblich, insbesondere WR Davante Adams wollte seinem Kumpel Aaron Rodgers unbedingt noch den 83. gemeinsamen Touchdown und, viel wichtiger, den 500. Touchdownpass seiner Karriere schenken, aber gegen die immer wieder stark rushende und gut covernde Passverteidigung der Rams hatten sie in dieser Hinsicht keine Chance. K Anders Carlson verschoss auch noch einen Fieldgoal-Versuch aus 49 Yards und dann muffte PR Xavier Gipson den letzten Punt der Rams, den WR Jordan Whittington aufsammeln konnte, so dass die Rams das Spiel in Victory Formation in der gegnerischen Hälfte beendeten.

Hier noch ein paar Bilder zum Spiel (auf den Tweet klicken für mehr!)

Was lief gut

Die Defense war auf Zack! Auch wenn Aaron Rodgers in schlechtem Wetter für über 250 Yards und einen Touchdown und keine Interception geworfen hat, lag das im Endeffekt nur daran, dass er so viele Versuche dafür hatte! 28/42, damit kann man bei gutem Wetter schon mal 400 Yards und ein paar TDs mehr werfen. Seinen fünfhundertsten TD Pass machte der alte Podcast-Kumpel von Pat McAfee aber nicht gegen die Kalifornier, und das, obwohl er fleißig Eier in Richtung Rams-Endzone schleuderte.

Außerdem war die Offensive Line einmal mehr in ihrem Element, erneut ließen die großen Jungs keinen Sack an Matthew Stafford zu.

Was lief nicht gut

Die Offense brauchte wie im Spiel gegen die 49ers eine Weile, um ins Spiel zu finden, und diesmal lag es zwar nicht am strömenden Regen, aber wahrscheinlich schon am Wetter. Bei windigen -5°C in New Jersey wirft und fängt sich ein Football doch deutlich anders als bei 25 Grad und Sonnenschein in Kalifornien. Zusätzlich hätte Matthew Stafford einen Pass aus der ersten Halbzeit, nein, wahrscheinlich die ganze erste Halbzeit gerne besser gemacht. Seine Serie von vier Spielen ohne Interception riss leider in der zweiten Possession. Beim Versuch eines langen Passes auf WR Demarcus Robinson überwarf der QB sein Ziel unbedrängt um gut zwei Yards, so dass S Tony Adams den Ball unbedrängt fangen konnte. Insgesamt war das Passing Game (sicherlich auch wegen der Wetterbedingungen) gemessen an Staffords Durchschnittswerten eher mau: 14 von 19 Pässen angekommen, 110 Yards Raumgewinn, 1 TD, 1 INT.

Man of the Match

Kyren Williams mit seinem 4. Spiel über 100 Rushing Yards in dieser Saison!

Play of the Game

Da haben wir diesem Mal zwei, eins offensiv, eins defensiv:

Der Strip Sack von Curl und die Recovery von Verse:

Der Touchdown vom Tyler Higbee bei seiner einzigen Reception!

Fazit

Nicht-kalifornisches Wetter ist nicht so cool für die Offensive. Das ist das Fazit. Hier kommt aber der Ausblick: Jetzt fehlt nur noch ein Sieg über die Seahawks zum Divisionstitel und damit Homefield Advantage in den Playoffs. Das hätte sich nach diesem Saisonstart auch wirklich niemand träumen lassen. Ich freue mich über den vierten Sieg in Folge und wünsche im Namen der ganzen Rams German e.V. Redaktion frohe Weihnachten und einen...ach nee, wir haben ja noch ein Spiel vor Silvester, gegen die Cardinals. Na denn, bis denn!