WEEK 6
16.10.22
@
Sofi Stadium
Los Angeles,Kalifornien

Comeback gegen Carolina

Alliterationen funktionieren im Internet immer. Deswegen folgt nun auf "Das Carolina-Chaos" direkt das "Comeback gegen Carolina". Da jetzt alle schon wissen, dass die Rams das Spiel gewonnen haben, können wir uns auch etwas freier mit dem Spielverlauf auseinandersetzen. Jedenfalls würde ich das gerne tun, da die erste Halbzeit absolut nichts für schwache Nerven war.

Spielverlauf

Die erste Halbzeit war schwer anzusehen. Die Rams schossen sich wieder und wieder offensiv selbst in den Fuß, und das begann mit zu vielen Punts und endete mit einem Pick Six. Nach dem 30-Yard-Return in die Endzone durfte die Panthers-Defense sich lächelnd zum Gruppenfoto aufstellen.

Den Rams gelang lediglich eine gute Serie, die mit einem kurzen Fadeaway-Jump-Pass auf Robinson beendet wurde (siehe Titelbild). Warum das in der Red Zone nicht öfter verwendet wird, fragt man sich da als geneigter Zuschauer schon, bisher hat das zwei von zweimal gut geklappt.

Erst spät im dritten Viertel sollte sich dann Matthew Stafford den Staub vom Wurfarm klopfen, und – keinen weiteren Touchdown-Pass mehr werfen, denn beide Touchdowns nach der Pause kamen durch Laufspiele zustande. Einer von WR Ben Skowronek (sein erster NFL-TD!) unter Zuhilfenahme eines Jet Sweep, einer von RB Darrell Henderson jr. unter Zuhilfenahme seines Kopfes, einer Wand und einer gnädigen Schiedsrichterentscheidung.

Nachdem PJ Walker auf der Bank saß, durfte Ersatz-Ersatz-QB Jacob Eason auch etwas tiefere Targets anwerfen als sein glückloser Vorgänger (mehr dazu später), er hatte allerdings die Rechnung ohne Nick Scott gemacht. Unserem Safety stand es zu, mit einem Hechtsprung in der Endzone einen von Ernest Jones schon fallengelassen geglaubte Interception zu sichern, danach holte Cooper Kupp noch ein First Down, und dann wurde abgekniet.

Was lief gut?

Die Defense war in Form. Sie ließ nur ein Field Goal zu! Panthers-QB PJ Walker (10/16 Pässe für 60 Yards) hatte keinen guten Tag, was nicht zuletzt auch an der starken Rams-Defensive lag. Mitte der zweiten Halbzeit war der Passrush bzw. der Sack von Jalen Ramsey dann zu viel für ihn, verletzungsbedingt musste er runter. Für ihn kam Jacob Eason (3/5, 59 Yards) in die Partie.

Die Defense war so gut, dass Panthers WR Robbie Anderson derartig frustriert war, keine Targets zu bekommen, dass er sich erst mit seinem WR-Coach anlegte, daraufhin vom HC noch während des Spiels in die Kabine geschickt wurde, sich später keiner Schuld bewusst war und mittlerweile schon für ein neues Team aufläuft - Hollywood Brown fällt dort nämlich wochenlang aus.

Was lief schlecht?

Auch wenn man wusste, dass der offensive Fokus der Panthers ganz klar auf CMC lag, konnte dieser (ähnlich wie häufig Cooper Kupp bei uns) nicht aus dem Spiel genommen werden. Er war sowohl Leading Rusher (Versuche: 13, Rushing Yards: 69, Average: 5.3 Yards, Long: 17 Yards) als auch Leading Receiver (Targets: 8, Catches: 7, Rec. Yards: 89, Average: 12.7, Long: 49) seines Teams. Jalen Ramseys Tackle im Backfield (s. u.) mal ausgenommen, war fast immer Action, wenn McCaffrey den Ball in die Hände bekam.

Matt Stafford (26-33, 253 Yards, 1 TD, 1 INT, 1x gesackt) wurde deutlich besser geschützt als in den fünf Spielen vorher, aber trotzdem kam die Offensive erst spät in die Gänge. In der ersten Halbzeit konnten die Rams nur 7 Punkte erzielen, der Rest kam erst weit nach der Hälfte des dritten Viertels.

Und auch wenn die RBs eine akzeptable Vorstellung ablieferten (Henderson und Brown liefen zusammen für über 100 Yards und einen TD), fehlt da doch ein Name, oder? Uh-oh:

Nee, da läuft was ganz gewaltig schlecht. Trade Rumours während der Bye-Week, anyone?


Man of the Match

Eine von zwei wohlwollenden Erwähnungen geht an Special Teams-Spieler und DT Michael Hoecht, der einen Kickoff für 22 Yards returnen konnte.

Der nächste Gameball ist für WR Ben Skowronek, der bei seinem Jet Sweep TD nicht von ungefähr an Cooper Kupp erinnerte. Doch davon abgesehen ist der Man of the Match für mich WR Allen Robinson II(6 Targets, 5 Receptions, 63 Yards, 12.6 Average, 1 TD, Längster Catch: 22 Yards), der zum ersten Mal wie ein dauerhaftes Mitglied des Teams wirkte. Man konnte sich ausmalen, wie unsere Offensive mehr in Gang kommt, je effektiver er wird.

Fazit

Gegen ein offensiv dezimiertes Team aus Charlotte gab es einen auch in der Höhe verdienten Pflichtsieg. Aufgabe erfüllt. Nun heißt es: Ab in die Bye-Week, Wunden lecken und noch stärker daraus wieder zurückkommen. In der Offensive geht noch mehr, fünf Punts waren definitiv zu viel! Nach der wohlverdienten Pause warten am 30. Oktober schon wieder die Divisionsrivalen aus San Fran, die überraschend in Atlanta unter die Räder gekommen sind. Vielleicht guckt sich McVay von deren Offensivspiel ja etwas ab.