Review: Rams@Colts
Woche zwei steht in den Büchern und die Rams konnten sich in einem spannenden Spiel gegen die Colts mit 27:24 durchsetzen. Durch einige unnötige Fehler wurde das Spiel spannender als es hätte sein müssen, aber dank dem herausragenden Cooper Kupp kehrte man schlussendlich doch mit einem Sieg nach Los Angeles zurück.
Going to bed knowing the Rams are 2-0 🤗🤗🤗 pic.twitter.com/DfLLElX4LH
— Los Angeles Rams (@RamsNFL) September 20, 2021
Spielverlauf
Erste Halbzeit: Die Colts bekamen zuerst den Ball. Angeführt von einem starken Carson Wentz konnten sich die Gastgeber zur Red Zone vorarbeiten. Doch dank einiger fragwürdige Playcalls von HC Frank Reich und individuellen Patzern fanden die Colts in vier Versuchen die Endzone nicht, woraus ein Turnover on Downs resultierte. Die Rams konnten den gewonnenen Ballbesitz nutzen und marschierten durch sehenswerte Pässe von QB Matthew Stafford zur Endzone der Colts, wo er Cooper Kupp fand. Somit konnten die ersten Punkte der Partie aufgeschrieben werden: 7:0. Die Colts beendeten den nächsten Redzone-Trip immerhin mit einem Field Goal. Im nächsten Drive warf Matthew Stafford seine erste Interception im Trikot der Rams. Ein getippter Ball für Cooper Kupp wurde von Safety Khari Willis abgefangen. Die Colts arbeiteten sich daher wieder zur Endzone der Rams vor, wo Carson Wentz relativ unbedrängt einen Shovel-Pass in die Arme von Rams-Linebacker Troy Reeder warf und daher wieder keine Punkte für die Colts zustande kamen. In den nächsten beiden Drives erzielten beide Mannschaften je ein Field Goal, Halbzeitstand: 10:6.
Zweite Halbzeit: Die Rams starteten fulminant und konnten ihre erste Possession direkt zum Touchdown verwerten. McVay nutzte in diesem Drive überwiegend das Laufspiel, Darrell Henderson fand schlussendlich die Endzone. Nach aufeinanderfolgenden Punts auf beiden Seiten konnten die Colts wieder übers Feld marschieren. Wentz fand mit einem 8-Yard-Pass seinen WR Zach Pascal in der Endzone. Aus der erfolgreichen Two-Point-Conversion resultierte der Zwischenstand von 17:14. Nach zwei weiteren Punts konnten die Colts erneut durch ein Special Teams Play scoren. Doch es lag weniger an ihren Bemühungen, als an der Inkompetenz der Rams: Der Snap von Matthew Orzech wurde durch den in letzter Sekunde shiftenden Nick Scott abgefälscht, woraufhin Hekker dem trudelnden Ball in der Endzone hinterherlief. Er konnte ihn nicht entscheidend kontrollieren, die Gunner der Colts stürzten sich darauf und sicherten die Punkte zur Führung der Colts. Die Antwort der Rams ließ aber nicht lange auf sich warten: Mit nur vier Plays konnte die Offense um Matthew Stafford den nächsten Touchdown erzielen, Highlight in dem Drive war ein 44-Yard-Pass auf Cooper Kupp, wodurch die Rams wieder mit 24:21 in Führung lagen. Indianapolis antwortete mit einem Field-Goal, welches das Spiel wieder ausglich. Die Rams konnten anschließend, durch starkes Laufspiel von Sony Michel, der für den an den Rippen verletzten Henderson eingewechselt wurde, wieder übers Feld marschieren, wurden allerdings an der 15-Yard-Linie der Colts bei "3rd and 2" gestoppt. Man entschied sich, ein Field Goal zu kicken und lag wieder in Führung. Da Carson Wentz verletzt ausgewechselt wurde, führte QB Jacob Eason den anschließenden Drive der Colts an. Der Ersatz-QB las allerdings bei seinem zweiten Pass die Defense der Rams falsch, so dass Jalen Ramsey eine Interception gelang. Die Rams gingen danach 3 and out, konnten vorher allerdings genug Zeit von der Uhr nehmen, um einen weiteren Score der Colts zu verhindern.
Today's W by the numbers 🧮 pic.twitter.com/URSkV0zihN
— Los Angeles Rams (@RamsNFL) September 19, 2021
Was lief gut?
Offensiv hatte Cooper Kupp einen Sahnetag. Mit 163 Yards und zwei Touchdowns war er die Hauptanspielstation von Matthew Stafford. Kupp war überall auf dem Feld, lief grandiose Routen und generierte Yards after Catch. Stafford war gut im Spiel, wenn auch nicht so dominant wie gegen die Bears. Die Offensive-Line spielte ebenfalls stark auf und ließ nur einen Sack zu.
Ein paar weitere Stats zu Cooper Kupps grandioser Performance gegen die #Colts:
— Rams Germany e.V. - Fanclub der LA Rams (@LARamsGermany) September 20, 2021
-4.4 Yards Separation pro Catch
-11.3 Yards after catch im Schnitt#RamsHouse #LARams #ranNFL #ENDZN https://t.co/mKD2eTPOA3
Defensiv stach vor allem die D-Line heraus. Man konnte Carson Wentz oft unter Druck setzen, insbesondere Sebastian Joseph-Day und Leonard Floyd kamen oft in die Nähe des Quarterbacks. Jalen Ramsey hatte wie üblich seinen Gegenspieler im Griff, Wentz mied es größtenteils, in seine Richtung zu werfen. Zudem sorgte dank seiner Interception im vierten Quarter für die Vorentscheidung.
In den Special Teams konnte mal wieder Kicker Matt Gay glänzen, der beide Field Goals sowie alle Extrapunkte souverän verwandelte und mit dem FG zum 27:24 den Game-Winner erziehlte.
Was lief schlecht?
Das Playcalling von McVay war teilweise sehr fragwürdig. Dieser wirkt schon seit längerem etwas „panisch“ wenn die Rams in Rückstand liegen oder der Gegner an Momentum gewinnt und wird in seinen Playcalls zu passlastig. Die Drives, in denen mehr gelaufen wurde, liefen allesamt erfolgreicher, da auch Michel und Henderson gut ins Spiel gefunden haben. Negativhighlight war der Call zum "Jet-Sweep" bei 3rd&2 an Cooper Kupp, der erfolgreich von LB Darius Leonard gelesen und verhindert wurde. Das Laufspiel durch die Mitte mit RB Sony Michel hatte in vorherigen Plays sehr gut funktioniert, daher wäre es wohl erfolgreicher gewesen, wenn man den Ball in Michels Hände gegeben hätte.
Van Jefferson und Robert Woods hatten beide mit Drops zu kämpfen, zwei davon waren bei wichtigen Third Downs.
Defensiv ließ man trotz einer soliden Leistung, immer wieder Big-Plays zu. Die Grundidee der Rams Defense ist, dass man lange Pässe verhindert und den Gegner so zwingt, mehr underneath zu passen und zu laufen. Dies zwingt den Gegner, lange Drives hinzulegen, wodurch die Fehleranfälligkeit höher wird. Gegen die Colts lies man mehrere Plays zu, die einen Raumgewinn von mehr als 20 Yards erzielten. Zudem hatte man Probleme, Wentz in der Pocket zu halten, welcher durch Scrambles öfter ein First Down gewinnen konnte.
Einen rabenschwarzen Abend hatten Nick Scott und Kenny Young. Scott sah mehrfach in Coverage nicht gut aus und war hauptverantwortlich für den Touchdown beim Punt, da er den Snap von LS Matthew Orzech abfälschte, woraufhin Hekker diesen nicht fangen konnte. Young wurde von Platz gestellt, als er einen Schiedsrichter anging. Beide Patzer hätten leicht verhindert werden können und dürfen bei so einem engen Spiel eigenentlich niemals passieren.
Man of the Match
WR Cooper Kupp, 163YD, 2TDs
Play of the Game
CINCO MODE 😈 @JalenRamsey with the huge INT!! pic.twitter.com/2y3fOBVdc6
— Los Angeles Rams (@RamsNFL) September 19, 2021
Fazit
Nach der Euphorie in Woche eins erhielten Rams Fans einen kleinen Dämpfer. Das Spiel wurde zwar gewonnen, allerdings gab es einige unschöne Szenen und auch generell wirkte der Auftritt nicht so souverän wie gegen die Bears. Das Team muss offensiv einen besseren Rhythmus finden und defensiv Big-Plays besser verteidigen. Hätte sich Carson Wentz nicht verletzt, wäre es durchaus möglich gewesen, dass die Colts im letzten Drive noch gepunktet und somit gewonnen oder zumindest in Overtime gegangen wären. In Woche Drei trifft man auf den letztjährigen Superbowl Gewinner: Tom Bradys Buccaneers aus Tampa Bay, die auch dieses Jahr wieder zu den Favoriten auf den Titel gehören.